50 Interessierte bei Zukunftsoworkshop in Düren

29.08.2024

Mehrere Monate haben die Mitglieder des „Initiativkreises Inklusion“ des Kreises Düren darauf hingearbeitet: Bei einem Zukunftsworkshop konnten sie nun ihre Ergebnisse vorstellen und von den beteiligten Menschen mit Behinderungen erfahren, was diese benötigen, um sich politisch im Kreis Düren auch längerfristig zu engagieren.

„Wir wollen gemeinsam mit Ihnen erarbeiten, welche konkreten Maßnahmen Menschen mit Behinderungen im Kreis Düren brauchen, um politisch aktiv zu werden. Wir erkennen Ihre Vielfalt an. Ihre Beteiligung und einzigartige Perspektive sind ein Gewinn für unsere Gesellschaft“, so die Dezernentin des Kreises Düren, Elke Ricken-Melchert bei ihrer Begrüßungsrede.

Raul Krauthausen ist auf einer großen hölzernen Bühne und spricht in Richtung Publikum. Links neben ihm steht eine Gebärdensprachdolmetscherin.
Raúl Krauthausen hält beim Zukunftsworkshop einen Impulsvortrag. ©Kreis Düren

Bevor es an die eigentliche Workshoparbeit ging, fand Inklusionsaktivist und Medienmacher Raúl Krauthausen bei einem Impulsvortrag sehr direkte Worte: „‚Nichts über uns, ohne uns‘ reicht nichts aus. Es muss heißen: ‚Nichts ohne uns.‘ Alle Orte und Veranstaltungen müssen barrierefrei sein.“ Dabei beschreibt er Inklusion als einen permanenten Austausch; eine stetige Arbeit: „Das, was wirklich aufklärt, ist die Begegnung. Kein Plakat, keine Broschüre kann das leisten“ , so Krauthausen.

Genau diese Austauschräume möchte der Kreis Düren schaffen. Ein Schritt auf diesen Weg ist die Schaffung einer politischen Selbstvertretung in Form eines Beirats von Menschen mit Behinderungen auf Kreisebene. Hierzu hat der „Initiativkreis Inklusion“, in dem neben Selbstvertreter*innen auch Personen aus Politik und Verwaltung mitarbeiten, viel Vorarbeit geleistet. Sie haben der Idee „Beirat“ eine Form gegeben, indem sie gemeinsam erarbeitet haben, wie der Beirat besetzt sein und arbeiten soll. Beispielsweise sollen möglichst Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen vertreten sein. Auch Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung sollen Teil des Beirats sein, jedoch im Gegensatz zu den Menschen mit Behinderungen kein Stimmrecht erhalten.

Nach dieser Vorstellung ging es in den direkten Austausch. In Kleingruppen konnten die Teilnehmenden gemeinsam Grundlagen erarbeiten, die für eine inklusive politische Teilhabe notwendig sind. Insgesamt gab es fünf Kleingruppen, die unterschiedliche Kommunikationsbedarfe abgedeckt haben. So wurde in einer Gruppe in Leichter Sprache gesprochen, in einer anderen Gruppe wurde die Kommunikation in deutsche Gebärdensprache übersetzt, eine Gruppe bot Schriftverdolmetschung, eine andere Bildbeschreibungen für blinde und sehbehinderte Teilnehmende. Auch einen reizarmen Raum gab es für eine fünfte Gruppe. In allen Gruppen wurden die gleichen Fragen bearbeitet: Wie kann man mich für eine Beteiligung gewinnen? Was brauche ich, damit ich mich gut beteiligen kann? Was brauche ich, damit ich mich wieder beteiligen würde? Der Kreis Düren im Jahr 2030 – was wünschen Sie sich bei den Themen Beteiligung und Inklusion?

Eindrücke aus der Gruppenarbeit

Zwei Chöre rundeten den intensiven Workshop ab

Es sind viele hilfreiche und wichtige Aspekte zusammengekommen, die im Anschluss an die Gruppenarbeit allen vorgestellt wurden. Für einen lockeren Abschluss des Zukunftsworkshops sorgten die beiden Chöre: Lucivers, der Chor von St. Lucia aus Broichweiden und der bunte Chor aus dem Kreis Düren.